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06.10.2004 - Computer
Germanischer Speer mit drei Buchstaben: Für "Web Crow" eine der leichtesten Übungen

Neue Software soll Kreuzworträtselfreunden helfen, die Lösungen zu finden


Kreuzworträtselfreunde haben bald Beistand im Kampf mit harten Rätselnüssen: Italienische Forscher haben ein Computerprogramm entwickelt, das Kreuzworträtsel in nahezu jeder Sprache lösen kann. "Web Crow" arbeitet mit der Internetsuchmaschine "Google" und durchsucht das Netz nach möglichen Lösungswörtern. Ein Prototyp der Software soll laut Marco Gori und Marco Ernandes von der Universität Siena bereits Ende des Jahres erhältlich sein, berichtet der Online-Dienst der Fachzeitschrift Nature.

Web Crow arbeitet in zwei Stufen: Zuerst analysiert das Programm die Rätselfrage und formuliert daraus eine simple Anfrage für das Internet. Dann "googelt" die Software nach der passenden Antwort und ordnet die möglichen Lösungswörter in einer Liste. "In einem von zehn Fällen ist das richtige Wort an erster Stelle der Kandidatenliste", sagt Gori. In der zweiten Phase nutzt Web Crow einen Algorithmus, um den passendsten Kandidaten aus den gefunden Begriffen herauszufischen.

Die für Web Crow entwickelten Rechenalgorithmen könnten grundsätzlich Anwendung für Künstliche Intelligenzen finden, meint Gori. So wäre das Teilprogramm, das die Anfrage kreiert, nützlich für die Entwicklung von Software, die automatisch Informationen aus dem Internet suchen soll. Der Teil des Programms, der das beste Lösungswort heraussucht, würde sich dagegen eignen, um aus vielen Informationen die beste Kombination zu finden – beispielsweise bei Personalumstellungen.

Web Crow soll begeisterten Kreuzworträtsellösern aber nichts schenken, betonen die Forscher. "Die Idee ist nicht, den Rätselfreunden den Spaß zu verderben", sagt Gori. Das Programm sei auch nicht in der Lage, die schwierigsten Anfragen immer zu lösen. Aber es könne Rätsel in den meisten Sprachen bearbeiten.

Das erste Computerprogramm zum Lösen von Kreuzworträtseln wurde 1999 von Forschern an der amerikanischen Duke-Universität in Durham entwickelt. "Proverb" nutzt im Gegensatz zu Web Crow eine Auswahl von Datenbanken und arbeitet nur in Englisch.

ddp/bdw – Cornelia Dick-Pfaff

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