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Künstliche Intelligenz: Computerprogramm löst Kreuzworträtsel

Federica Castellani

Antwortsuche im Internet.

Der italienische Großmeister Michele Godena musste sich vergangene Woche in Trento dem Schachcomputer Deep Junior geschlagen geben. Die Partie war noch im Gang, als italienische Wissenschaftler im Nachbarsaal einen Durchbruch bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz präsentierten: Ein Computerprogramm, das Kreuzworträtsel in jeder Sprache zu lösen imstande ist.

‚Web Crow' liest die Kreuzworträtselfragen, sucht im Internet nach Antworten und fügt sie in das Rätsel ein. Ein Prototyp wird vermutlich Ende des Jahres erhältlich sein, so die Programmierer Marco Gori und Marco Ernandes von der Universität Siena.

Das weltweit erste Computerprogramm zum Lösen von Kreuzworträtseln wurde 1999 von Wissenschaftlern der Duke University in Durham, North Carolina, unter dem Namen Proverb entwickelt. Es durchsuchte ebenfalls Datenbanken nach Lösungen, konnte aber im Gegensatz zu Web Crow nur englischsprachige Rätsel lösen.

Web Crow geht in zwei Schritten vor. Zuerst analysiert es die Fragen des Kreuzworträtsels und wandelt sie in eine einfache Suchanfrage um. Dann verbindet es die Suchanfrage mit der Internetsuchmaschine Google und ordnet die möglichen Lösungen nach ihrer Wahrscheinlichkeit. "In einem von zehn Fällen befindet sich das richtige Wort an erster Stelle", so Gori.

In einem zweiten Schritt werden die passenden Lösungsvorschläge mit Hilfe eines Algorithmus in die entsprechenden Kästchen eingefügt.

Mehr als Spielerei

Die für Web Crow entwickelten Algorithmen könnten auch

"Wir wollen Rätselfreunden nicht den Spaß verderben"
Marco Gori, Universität Siena

anderweitig im Bereich der künstlichen Intelligenz eingesetzt werden, so Gori. Der Teil des Programms, der die Suchanfragen erstellt, könnte beispielsweise für die Entwicklung von Software verwendet werden, die automatisch bestimmte Informationen im Internet findet.

Der Teil des Programms, der die richtigen Lösungen in das Kreuzworträtselgitter einfügt, könnte für das Erstellen von Stunden- oder Personalplänen verwendet werden.

Das Programm, so Gori, ist nicht dazu gedacht, Rätselfreunden den Spaß zu verderben. Es werde bei besonders kniffligen Fragen auch nicht in jedem Fall die richtige Lösung finden. "Letztlich geht es darum, wie Computer uns helfen können, schwierige reale Probleme zu lösen", sagt Gori.


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